Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hände über mir.
Psalm 139,5

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Meine einzigartige Reise nach Ica

Der frühe Vogel kann mich normalerweise mal, doch an diesem Morgen klingelte mein Wecker leider zu einer unmenschichen Zeit, nämlich um viertel nach vier mitten in der Nacht. Die Vorfreude hielt mich nicht mehr lang im Bett und so machte ich mich fertig und begegnete um viertel vor fünf meiner besorgten Gastmutter auf dem Flur, die solange auf dem Balkon wartete bis ich nicht mehr zu sehen war und mich mit dem Versprechen gehen ließ, dass sie mich anruft, wenn ich hätte an unserem Treffpunkt angekommen sein sollen. So machte ich mich zu Fuß vier Cuadras auf den Weg zur Avenida Brasíl und nahm von dort einen Bus zu unserem Treffpunkt. Dort angekommen klingelte auch schon mein Handy und ich konnte meiner Gastmutter versichern, dass ich sicher angekommen war. Sie wünschte mir eine großartige Zeit und somit konnte das Abenteuer losgehen. Nach kurzer Zeit trudelten auch die Anderen ein und wir nahmen ein Taxi zur Busstelle „Cruz del Sur“ Um sechs Uhr dreißg saßen wir also mit großen Erwartungen im Reisebus Richtung Ica. Nach Viereinhalb Stunden stiegen wir aus dem viel zu kalten Bus aus und wurden von der brennenden Hitze dort erschlagen. Die Sonnencreme wurde erst mal ausgepackt, bevor wir das nächste Taxi anhielten, welches uns zu unserer Oase bringen sollte. Nach kurzer Fahrt auf einer einsamen Straße (die einzige die dort hinführt) kamen wir in „Huacachina“ an. Die neue Heimat für zwei Tage wurde mit vielen „Wows, ohs und ahs“ begrüßt.

Dort angekommen stürmte gleich ein Typ auf uns zu, der uns eine Buggytour mit Sandboarden anbieten wollte. Das Angebot beinhaltete zwei Stunden Tour mit vielen Abfahrten zum Sandboarden. Das war nicht schlecht und so schlugen wir zu und buchten die Tour für 16.30 Uhr. Bis dahin war jedoch noch viel Zeit und so suchten wir unsere Hospedaje für die Nacht auf. Wir fragten nach dem Weg und kurze Zeit später standen wir vor einem Restaurant namens „Desert Nights“, etwas verwirrt betraten wir das Restaurant und wurden von einer netten Österreicherin empfangen. Wie sich herausstellte waren wir hier richtig, da das Restaurant auch drei Achterzimmer mit Stockbetten vermietete. Zu sechst bezogen wir eines dieser Zimmer, zogen uns kurze Hosen an, schnappten unser mitgenommenes Essen und gingen auf Erkundungstour. Ein atemberaubender Blick verschlug uns erst mal die Sprache, nachdem wir uns genügend Fotos geschossen hatten, setzten wir uns in den Sand und aßen unser Mittagessen und spielten heiß umkämpfte Wizardpartien. Um 16 Uhr zogen wir auf anraten unsere langen Hosen wieder an, da der Sand sehr heiß war und man sich leicht verbrennen konnte. Um 16.30 Uhr bestiegen wir unseren Buggy uns heizten los.
Was für ein Erlebnis über den Sand zu heizen, kaum zu beschreibendes Gefühl. Auf unseren Sitzen hüpften wir immer wieder hoch und runter und wurden ordentlich durchgeschüttelt, dabei versuchten wir noch verzweifelt alles für die Nachwelt festzuhalten. Nach circa fünfzehn Minuten machten wir unseren ersten Stopp und ehe wir uns versahen rasten wir auch schon mit unseren Boards den ersten Sandhügel hinunter. Voller Sand, vor allem in Gesicht und Haaren, aber überglücklich kamen wir unten an und wurden dort mit unserem Buggy wieder abgeholt. Das wiederholte sich noch ein paar Mal und umso mehr Übung wir hatten, desto schwieriger und länger wurden die Abfahrten. In der letzten Abfahrt mussten wir mit unseren Füßen eine Kurve lenken, ansonsten wären wir über das Ziel hinausgeschossen. Die Sonne stand schon sehr tief und unsrer Buggyfahrer suchte einen sehr schönen Ort aus, an dem wir den Sonnenuntergang beobachten durften.
Wow, was für ein toller Anblick und Abschluss dieser fantastischen Tour. Wieder im Zimmer angekommen, kehrten wir einen Sandhaufen in unserem Zimmer zusammen, da wir doch einiges davon mitgebracht hatten und gingen duschen. Es war schon ein komisches Gefühl auf einer Restauranttoilette zu duschen, aber gestört hat es irgendwie niemanden. Wir bestellten uns ein leckeres Abendessen und ließen den tagen mit noch ein paar Wizardrunden ausklingen. Auch diese Nacht versprach nicht viel Schlaf, da wir schon um 6.30 Uhr wieder aufstehen mussten und um sieben Uhr von einem Kleinbus zu unserem nächsten Trip abgeholt wurden. Nach einer Stunde kamen wir in der Stadt „ Pacaras“ an und bestiegen mit gefühlten dreißig anderen Leuten ein Boot mit dem wir einzigartige Felsen im mehr und Pinguine uns Robben besichtigen konnten.
Ein wunderbares Gefühl mal wieder auf dem Wasser zu sein, auf anraten hatten wir alle Pullover mit Kapuzen angezogen, da die Möwen immer und überall hinscheißen. Nach circa zwanzig Minuten mit dem Boot, kamen wir bei den ersten Robbenherden vorbei und konnten nach wenigen Metern auch einen Blick auf ein paar Pinguine erhaschen. Durch das wackeln des Bootes war es gar nicht so einfach ein paar schöne Bilder der Tiere zu machen, aber es ist mir doch ganz gut gelungen. Nach circa zwei Stunden auf hoher See hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen und erkundeten noch eine dreiviertel Stunden die Stadt, bevor uns unser Bus wieder ins Restaurant brachte. Nach einem ausgiebigen Mittagessen stand am Nachmittag ein Runde „Bohnanza“ auf dem Programm. Zwei von uns machten noch einen Spaziergang auf dem nächstgelegenen Sandhügel, der Rest genehmigte sich noch leckere Fruchtsäfte bevor wir uns auf den Rückweg nach Lima machten. Nicht so komfortabel wie auf der Hinreise, aber doch akzeptabel reisten wir wieder Richtung Heimat. Nach vier Stunden und einer viertel Stunde Taxifahrt fiel ich Hundemüde in mein Bett und war sofort eingeschlafen. Jetzt kann ich auf ein einzigartiges und erlebnisreiches Wochenende zurückschauen, welches ich nicht missen möchte. Ich bin dankbar für diese kurze aber tolle Zeit.

 Bilder zum Ausflug